Seule la version orale fait foi !

Sehr geehrte Damen und Herren

Es freut mich sehr, heute bei Ihnen zu sein. Vor 40 Jahren hätte ein Anlass wie die Cyber Security Days noch gar nicht stattgefunden - da war Cybersecurity noch gar kein Thema.

Vor 25 Jahren hätte die Tagung vielleicht in kleinerem Rahmen stattgefunden - aber wohl nicht mit einem Bundesrat als Redner. Das war damals eher ein Thema für Insider.

Und heute ist Cyber Security in aller Leute Munde - leider, muss ich sagen. Cybervorfälle passieren häufig und nehmen laufend zu. So geht beim Bundesamt für Cybersicherheit alle 8.5 Minuten eine Meldung zu einem Cybervorfall ein. Ein erfolgreicher Cyberangriff kann einem Unternehmen einen grossen Schaden zufügen.

Daher ist es richtig und wichtig, dass ein Bundesrat gerade als Verantwortlicher für Wirtschaft und Innovation darüber spricht und sich diesem Thema annimmt. Das ist kein Zufall. Es war im Januar 2016. Ich war nur gerade 2 Wochen als Bundesrat im Amt. An einer kurzfristig angesetzten Sitzung wurde ich darüber informiert, dass es auf die RUAG Cyber-Spionageangriffe gebe. Die Angreifer benutzten eine seit mehreren Jahren im Umlauf befindliche Schadsoftware. Die Angreifer zeigten viel Geduld bei der Infiltration und dem weiteren Vordringen. So gelang es ihnen, sensible Daten zu stehlen. Der Fall hat mich in meiner Zeit im VBS lange und intensiv beschäftigt.

Die Folge daraus waren neben der Entflechtung der RUAG beispielsweise die erste Cyber-Rekrutenschule, die unter meiner Ägide stattfand und der erste Cyber-Lehrgang, den ich an der Hochschule in Luzern eröffnen durfte.

Durant cette époque passionnante, j'ai eu la chance d'avoir avec moi des personnes visionnaires et clairvoyantes qui m'ont accompagné dans la mise en place des institutions responsables de ce thème, qu'il s'agisse des présidents des EPF, des responsables du renseignement, des spécialistes de la cybersécurité, dans l'armée, chez armasuisse ou dans la gestion des infrastructures critiques.

L'un des aboutissements a été la création, en janvier 2019, du Cyber-Defence Campus (CYD Campus), afin d'anticiper plus rapidement les développements cybernétiques. Il constitue le lien entre les départements fédéraux, l'industrie et la science en matière de recherche, de développement et de formation dans le domaine de la cyberdéfense. Ou la mise sur pied d'un Master en cybersécurité, programme conjoint entre l'EPFL et l'EPFZ, qui propose un large éventail de cours, tels que la cryptographie, les méthodes formelles, les systèmes et la sécurité des réseaux sans fil. Son objectif est de fournir des connaissances à la fois fondamentales et appliquées dans ce domaine en pleine expansion.

Und hier noch ein Beispiel aus der Wirtschaft: Ich erinnere mich noch gut an eine eindrückliche Vorführung. Eine spezialisierte Firma zeigte uns, wie eine Hackerfirma mit einem Speicherstick über den smarten Kühlschrank ins Netzwerk einer Firma eindrang. Die Firma hatte cybermässig an alles gedacht, aber nicht an den Kühlschrank...

Sie sehen: Die Wirtschaft ist schnell betroffen. Unsere moderne Ökonomie basiert in nahezu allen Bereichen auf digitalen Infrastrukturen und deren Stabilität.

Ständige Hackerangriffe schaden der Sicherheit von Unternehmen und führen zu Instabilität. Daher ist der Kampf für die Cybersicherheit und gegen die Angriffe auf unsere Netze und Daten mittlerweile zu einem wichtigen Stützpfeiler unserer Wirtschaft geworden. Aus diesem Grund wird der Bundesrat im ersten Halbjahr 2025 eine Meldepflicht für Cybervorfälle bei kritischen Infrastrukturen einführen. Diese Meldungen tragen dazu bei, potenzielle Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen. Durch die Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Cybersicherheit BACS kann die Cybersicherheit in der Schweiz gemeinsam gestärkt und die Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft erhöht werden. Jede Meldung hilft, ein umfassenderes Bild der Bedrohungslage zu zeichnen und geeignete Massnahmen zu ergreifen.

Eine zentrale Herausforderung für jede Geschäftsleitung ist es, Risiken korrekt zu bewerten. Dies ist generell schon eine herausfordernde Aufgabe. Hätten Sie zum Beispiel gedacht, dass der smarte Kühlschrank ein Risiko sein kann?
Es gibt heute eine Herausforderung, die es noch schwieriger macht, Risiken frühzeitig zu erkennen: die ungenügende Transparenz. Heute sind sich zwar immer mehr Personen und Unternehmen den Cyberrisiken bewusst. Sie suchen Firmen, die sich für Cybersicherheit engagieren. Die Qualität von Angeboten variiert stark und es ist für die Wirtschaft schwierig zu bewerten, ob ein Produkt oder eine Dienstleistung ihr Versprechen hält. Auch in der öffentlichen Diskussion werden leider nicht nur Fakten geliefert. Es wird oft die FUD - Fear Uncertainty and Doubt - Taktik angewandt, um die eigene Person oder Firma zu vermarkten. Einige versprechen offenbar mehr, als sie halten können. Darunter leiden seriöse Unternehmen.

Die Schweiz ist in diesem Bereich auf dem richtigen Weg, dennoch appelliere ich an Sie: Versuchen Sie, Transparenz herzustellen, damit Firmen und die Bevölkerung Risiken besser einschätzen und sich adäquat schützen können.
Cybersicherheit ist und bleibt eine Herausforderung. Durch die zunehmende Digitalisierung ist sie immer mehr mit unserem Leben und der Wirtschaft verbunden.

Auch die Bundesverwaltung ist betroffen, wie das Beispiel RUAG vor knapp 10 Jahren zeigte. Und auch heute gibt es fast nonstop Angriffe. Mit dem Krieg in der Ukraine haben die Angriffe noch zugenommen. Die Bundesverwaltung ist mit ihren sensiblen Daten und Netzen ein lukratives Ziel für Cyberangriffe. Der Bundesrat ist sich dieser Gefahr bewusst und befasst sich deshalb regelmässig damit. So wie es in jeder Unternehmung sein sollte. Cybersicherheit ist Chefsache.

Voici quelques exemples :

Des mises à jour défectueuses, comme ce fut le cas en juillet dernier pour la plateforme CrowdStrike, peuvent paralyser des ordinateurs dans le monde entier.
Des cyberincidents se sont également produits à l'occasion d'événements géopolitiques importants, comme la Conférence sur la paix en Ukraine qui s'est tenue l'année dernière au Bürgenstock. Les systèmes informatiques des cantons de Nidwald et d'Obwald ont signalé des tentatives d'intrusion numérique sur leurs systèmes de messagerie électronique. Une analyse de l'OFCS a démontré qu'il s'agissait de tentatives d'intrusion opportunistes, sans lien avec la conférence. Les tentatives d'intrusion ont finalement échoué. L'informatique cantonale a identifié des mesures de protection en collaboration avec l'OFCS et les a mises en œuvre immédiatement.

La cybersécurité est un jeu du chat et de la souris : les pirates suivent également les évolutions technologiques, les utilisent à leurs fins et adaptent leurs méthodes en conséquence. C'est pourquoi la cyberdéfense doit elle aussi constamment s'améliorer. Ici aussi, l'innovation est nécessaire. Elle est vitale pour notre économie, notre société et notre démocratie.

Mon objectif est que la Suisse joue un rôle de premier plan également dans la technologie de la cyberdéfense - et nous en sommes capables. Nous avons développé et mis en œuvre des technologies de pointe dans certains domaines. Pourquoi pas dans le domaine de la cybersécurité ? Et je sais que dans notre pays, certaines entreprises abordent ce sujet de manière innovante et avec succès. Nos universités et nos écoles supérieures comptent parmi les meilleurs établissements d'enseignement au monde. Et grâce à notre système dual de formation professionnelle, nous formons des spécialistes qui sont à la pointe du progrès.

Zwei Dinge sind mir dabei wichtig:

Erstens: der öffentliche und der private Sektor müssen optimal zusammenarbeiten. Der Schutz unseres Landes - und da gehören die Menschen, aber auch die Daten und die Netze dazu - ist Aufgabe des Staates. Wir haben in den letzten Jahren schon einiges an Strukturen geschaffen, investiert und optimiert. Aber das geht letztlich nur in Zusammenarbeit mit den findigen und unternehmerischen Köpfen des privaten Sektors. Der so genannte «Public Private Partnership» ist eines der Kernelemente einer erfolgreichen Cyber-Resilienz.

Das BACS und seine Vorgängerorganisationen, das nationale Cyber Sicherheits Center NCSC oder MELANI, pflegen seit mehr als 20 Jahren eine erfolgreiche und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Wirtschaft. Das muss unbedingt so weitergehen.

Das zweite, das mir wichtig ist: die Ausbildung von Cybersecurity-Spezialisten. Hier stelle ich - auch selbstkritisch - ein Manko fest. Wir haben noch viel zu wenig Spezialisten auf diesem Gebiet, die die Unternehmen, die Verwaltung, aber auch z. B. Organisationen wie Spitäler kompetent begleiten und unterstützen können. Wir müssen einerseits Cybersecurity- Spezialistinnen und Spezialisten mit Fachwissen ausbilden. Andererseits müssen wir auch sicherstellen, dass gut ausgebildete Personen mit Fachwissen in die Geschäftsleitungen befördert werden, um Firmen im digitalen Zeitalter mitzusteuern. Da bin ich als Bildungsminister gefordert, aber auch die kantonalen Bildungsdirektoren sind da angesprochen.

Cybersicherheit betrifft uns alle. Ich begrüsse es daher, dass ein Austausch zwischen Experten und Betroffenen heute hier stattfinden kann. Ich danke Ihnen deshalb für Ihr Engagement in dieser Sache.

Ich wünsche Ihnen eine intensive, anregende und erfolgreiche Tagung.

Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Une cyberdéfense innovante est vitale pour notre économie, notre société et notre démocratie